The I of the Dragon

Auf dieses Spiel bin ich eher durch Zufall aufmerksam geworden. Es lag als Vollversion der Zeitschrift c't Ausgabe 25/2006 bei. Also hab ich es mir mal angesehen ...

Es war einmal ...

Vor langer Zeit tobte im Nimoaein erbitetter Kampf zwischen den Menschen und den Schergen des dämonischen Monsters Skarborr. Da die Menschen alleine zu schwach waren, beteten sie zum Drachengott Ungh-Agor. So kämpften Menschen und Drachen gemeinsam gegen die finsteren Kreaturen. Letztendlich konnten sie Skarborr und seine Brut besiegen. Es brach ene lange Zeit des Friedens an. Die Menschen waren zufrieden und vergaßen nach und nach die Drachen. So verließ Ungh-Agor mit seinen Kindern die Welt Nimoas aber nicht ohne ein Vermächtnis an die Menschen zu hinterlassen: ein Drachenei. Es soll einen Messias beherbergen für den Fall daß sich Skarborr jemals wieder aus seinem unterirdischen Gefängnis erheben sollte ...

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Wähle deinen Drachen !

In diesem Spiel steuert man einen Drachen dessen Aufgabe es ist das Land Nimoa erneut von Skarborr zu befreien. Dabei hat man zu Beginn die Wahl zwischen drei Drachen. Da sich die Drachen grundlegend unterscheiden, hat die Wahl maßgeblich Einfluß auf die Spielweise. Folgende Drachen stehen zur Wahl:

Annoth, der Feuerdrache Annoth, der Feuerdrache ist der "typische" Drache. Er verfügt über die meisten und stärksten natürlichen Waffen (Feuerball, Feueratem und Lenkgeschoß). Er ist nicht sehr flink und hat auch keine große Widerstandskraft. Dafür kann er mit seinen natürlichen Waffen und den magischen Sprüchen ganze Gegenden in Flammen aufgehen lassen und Gegner in einen Haufen Asche verwandeln.
Barroth, der Eisdrache Barroth, der Eisdrache ist der Magier unter den Drachen. Er hat nur eine natürlche Waffe, den Eisatem mit dem er seine Gegener einfrieren kann. Er besitzt ein beachtliches Arsenal an Zaubersprüchen, neben den üblichen Offensivzaubern kann er auch Sprüche erlernen, die ihn vor Angriffen schützen, ihn unsichtbar machen oder seine Gesundheit wiederherstellen. Er kann schnell fliegen besitzt aber auch nur eine geringe Widerstandskraft. Aber durch seine Magie kann er diesen Nachteil ausgleichen.
Morrogh, der Nekromant Morrogh, der Nekromant bezieht seine Macht aus der dunklen Magie. Er besitzt zwei natürliche Waffen (Giftball und -atem) und besitzt eine Menge Beschwörungszauber. Damit kann er sich "Helferlein" herbeirufen, die an seiner Seite kämpfen. Desweiteren kann er ganze Gegenden mit Gift überziehen. Er kann sich aber auch mit einigen Zaubern schützen oder den beschworenen Kreaturen mit Heilung, Resistenz oder Beschleunigung zur Seite stehen. Der Drache kann sich erstaunlich schnell regnerieren ist dafür aber nicht gerade flink.

Die Wahl bestimmt auch ein wenig den Schwierigkeitsgrad im Spiel und im Endkampf. Man muß sich seine Taktik entsprechend überlegen. Der Feuerdrache zum Beispiel hat mächtige Zauber dazu muss man aber erstmal in die Reichweite des Gegners kommen.

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Auf in den Kampf !

Hat man seine Wahl getroffen, geht es auch schon los. Am Anfang ist der Dache noch schwach, das wird sich aber im Laufe des Spiels ändern. Für jeden besiegten Gegner, jede zerstörten Brutstätte und erfüllte Aufgabe erhält man Erfahrungspunkte. Hat man genug beisammen erfolgt ein Levelaufstieg. Dadurch erhält man Punkte, die man auf die Attribute und die Zaubersprüche des Drachen verteilen kann. Aber auch hier unterscheidet sich jeder Drache. Je nach Drache kostet der Anstieg eines bestimmten Attributs unterschiediche viele Punkte. Beispiel: Um aus Morrogh einen schnellen Drachen zu machen benötigt man wesentlich mehr Punkte als wenn man seine Regeneration steigern will. Prinzipiell sollte man auch die schwachen Attribute eines jeden Drachen steigern, man sollte aber nicht zu viele Punkte darauf verschwenden. Der Drache kann auch neue Zaubersprüche lernen, allerdings muss bei den mächtigen Varianten der Drache auch ein hohes Level besitzen. Daneben findet man ab und zu Kristalle (rote, blaue und grüne). Wenn man fünf einer Farbe zusammen hat erhält man auf ein bestimmtes Attribut einen Bonus oder einen weiteren Zauberslot.

Die Steuerung des Drachen erfolgt wahlweise mit Tastatur oder mit der Maus. Die Tastatursteuerung setzt manchmal aus, deshalb würde ich eher die Maussteuerung empfehlen. Mit einem Linksklick setzte man einen Wegpunkt in die Landschaft zu dem der Drache fliegt. Mit dem Mausrad lässt sich die Höhe des Wegpunktes bestimmten. Mit einer Kombination aus mehreren Klicks und dem Mausrad lassen schraubenartige Manöver durchführen. Die Höhe ist auch taktisch wichtig. Wenn man tief fliegt, trifft man die Gegner besser, man hat aber nur wenig Zeit den Angriffen der Viecher auszuweichen. Fliegt man hoch ist man relativ sicher, erwischt die Monster aber nur schwer. Man sollte die Höhe öfters variieren um den Gegnern keine Chance zu geben sich auf den Drachen einzuschiessen. Gegen Lenkgeschosse besteht die einizge Chance des Ausweichens darin den Kurs schnell zu wechseln und gleichzeitig die Höhe zu ändern.

Der Angriff erfolgt mit einem Rechtschklick auf den Gegner oder das Gebäude. Zuvor wählt man die Art der Waffe: natürliche Waffe (bis zu drei Typen), den Zauberspruch oder die Klauen um etwas aufzunehmen. Bei den natürlichen Waffen kann durch das Gedrückthalten der rechten Mausstaste der Angriff verstärkt werden, wenn der Drache mit seinem Lungenvolumen ordentlich Luft holt. Das dauert dann allerdings auch länger als bei einem kurzen Hauch.

Manchmal steuert man nicht den Drachen sondern einen besonderen Charakter, der allerdings eine Bodeneinheit ist. Leider offenbart sich dann hier die Schwäche der Steuerung. Manchmal landen die Wegpunkte völlig woanders. Bei diesen Missionen sollte man eher auf die Tastatur setzen, sonst wirds schnell frustrierend.

Die Gegnertypen sind recht vielfältig. Es gibt einige Fantasiekreaturen aber auch klassische wie z.B. den Zombie. Manche Viecher sind recht harmlos aber einige können mit ihren Waffen selbst einem ausgewachsenen Drachen gefährlich werden. Denn einige besitzen gelenkte Waffen, denen man nur schwer ausweichen kann, die mitunter den Drachen für eine gewisse verlangsamen und ihn somit zur perfekten Zielscheibe machen. Einige Kreaturen sind außerdem sehr flink und somit nur schwer zu erwischen. Wiederum andere sind weniger für den Drachen aber um so mehr für die Städte. Man muß also immer die Augen offen halten. Die fliegenden Kreaturnen sind schwer zu erwischen sofern man keinen Zauber oder eine gelenkte Waffe einsetzt und sie können dem Drachen auch in größere Höhen folgen.

Als Drache muss man natürlich auch mal was zwischen die Zähne bekommen, sonst wird der Drache recht anfällig. Als Nahrung kommen kleinere Gegner, harmloses Wild, verbündete Menschen oder auch Kadaver in Frage. Man sollte immmer auf den Füllstand des Magens achten.

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Die Welt ist eine Karte

Die Welt setzt sich aus mehreren Gebieten zusammen, die man beim Spielfortschritt nach und nach betreten kann. In jedem Gebiet befinden sich zu Beginn Monster, Brustätten und manchmal eine Menschenstadt. Die Brutstätten müssen unbedingt vernichtet werden, weil sonst ständig neue Kreaturen auftauchen. Ohne verbündete Stadt entstehen auch ständig neue Brutstätten. Man muss also wenn möglich eine Stadt errichten und diese ausbauen damit Sie auch gegen die zufällig auftretenden Invasionen in den Gebieten bestehen kann. Der Ausbaus und die Reparatur der Städte wird aus der Energie gespeist, die aus den getöteten Kreaturen gewonnen wird. Städte können nur auf den sogenannten Erdenergieströmen errichtet werden. In jedem Gebiet gibt es nur eine Stelle.

In den ersten Ausbaustufen sind die Städte extrem anfällig und bedurfen des Schutzes. Desweiteren muss man ebenfalls auf die Städte in den bereits befreiten Gebieten achten. Wenn dort eine grosse Invasion einfällt, kann es selbst für eine grosse Stadt eng werden und man muss zur Hilfe eilen. Man wird aber über die Vorgänge in den anderen Gebieten in Textform informiert. Sollte doch mal eine Stadt zerstört werden, kann man nach einiger Zeit eine neue errichten. Das kommt häufiger vor wenn man in einem neuen Gebiet sehr früh eine Stadt errichten will und sich dort noch Horden von Monstern herumtreiben. Man sollte zunächst die Umgebung der Baustelle ein wenig "säubern".

Um im Spiel voran zu kommen muß man bestimmte Ziele erreichen. Dazu gehören den Ausbau einer Stadt zu einer bestimmten Stufe, Verteidigung einer Stadt, Beschaffung eines Artefakts, Transport eines Tieres oder Menschen und der Geleitschutz für eine Karavane. Zwischendurch gilt es einen Zwischengegner zu erledigen oder eine Stadt voller Verräter den Erdboden gleich zu machen.

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Sehe und Horche

Grafisch ist das Spiel sehr schön anzuschauen. Selbst die kleinsten Figuren wie z.B. Menschen sind zwar etwas grobkantig aber mit schönen Texturen versehen. So nah kommt man als Drache aber eher selten. Die Landschaften sind abwechslungsreich: Von flachen Wüsten, über grüne Ebenen, zerklüftete Täler bis hin zu scheebedeckten Bergen. Der Tag-Nachtwechsel taucht die Landschaft oft in ein stimmiges Rot. Man kann sich an der Flora und Fauna erfreuen wobei letztere auch den Monstern teilweise als Deckung dienen kann. Die Städte haben schon fast eine Art von "Wuselfaktor" insbesondere die grossen Städte. Riesige Gböude und Türme erheben sich über der Stadt. Die Bewohner flanieren im Zentrum während außerhalb der grossen Mauern die Wachen ihre Runden drehen.

Die Zauber sind recht effektvoll dargestellt. Mal sprießt ein Vulkan aus dem Boden und verteilt feurige Lavabrocken, mal zucken Blitze vom Himmel, steht eine Gegend in Flammen und ein anderes Mal steigt ein kleiner "Atompilz" in der Landschaft auf. Die Gegner verschießen allerhand Geschosse wie Feuer, Gift, Energie oder einfach auch nur Steine.

Der Sound ist sehr gut. Die Sprecher der Charaktere klingen professionell und geben einen sehr individuellen Touch. Die Monster artikulieren sich durch Grunzen, Fauchen oder andere charakteristische Geräusche. Die Zaubersprüche und Angriffswaffen werden effektvoll untermalt. Die Musik ist besonders schön gehalten und passt sich der Situation dynamisch an. Fern aller Gegner und Brutstätten segelt man mit melodischen und sehr stimmigen Klängen durch die Luft und genießt den Ausblick. Sobald ein Gegner in die Nähe kommt wechselt die musikalische Untermalung zu fetziger Kriegsmusik mit Trommeln und Hörnern.

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Das Fazit

Grafik 4/4 Für mich war das Spiel ein "Überraschungshit" da ich es vorher gar nicht kannte. Um so mehr war ich davon beeindruckt. Das ungewöhnliche Drachen-Konzept in Verbindung mit Rollenspielelementen und einer Menge Action ergeben eine sehr gelungene Mischung. Die Grafik und der Sound rnden das Spiel ab. Es gibt zwar einige kleinere Macken wie z.B. die manchmal aussetzende Tastatursteuerung oder die Steuerung der Bodeneinheiten aber das trübt den Gesamteindruck nicht signifikant. Alles in allem ein Spiel was man mal anschauen sollte.
Sound 4/4
Atmosphäre 6/6
Story 6/6
Steuerung/Qualität 3/4
Gesamt 5/5

Die Timeline

The I of the Dragon
Zuletzt modifiziert: 13.06.2008 Created with Vim