LARP-Schild

Vorgeschichte
Konstruktion
Teil 1: Der Holzkern
Teil 2: Riemen und deren Befestigung
Teil 3: Die Schaumstoff-Polsterung
Teil 4: Die Das Finish
Fazit
Materialliste

Vorgeschichte

Nachdem ich auf dem Mythodea 2008 innerhalb von 10 Minuten drei Pfeiltreffer kassiert hatte, habe ich mir vorgenommen ein Schild zu bauen um mich zu schützen. Aber so ein Schild ist auch beim Kampf in einer Schildreihe nützlich. Da nun das nächste Mythodea nahte, hatte ich mich nun endlich aufgerafft das Projekt in Angriff zu nehmen.

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Grober Entwurf des Schildes

Anforderungen

Das Schild sollte nicht zu klein aber auch nicht zu groß sein. Es sollte eine klassische Wappen-Form haben und leicht gewölbt sein. Wichtig war mir daß es sich auf den Rücken schnallen lässt und für schmalere Gänge geeignet ist. Das Gewicht spielte zwar keine primäre Rolle aber es sollte natürlich nicht exorbitant hoch sein. Daraus enstand ein grober Entwurf der im Wesentlichen einem verlängerten DINA2-Format entsprach. Denn die Holzplatten die ich dafür verwenden wollte, gibt es relativ günstig in DINA2. Aber mehr dazu weiter unten.

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Konstruktion

Weil ich bislang kein solches Schild gebaut hatte, hörte ich mich um und suchte etwas im Web. Ein Freund gab mir schliesslich den Link einer Anleitung. Daraus erhielt ich einige Anregungen. Leider fehlten dieser Anleitung zu diesem Zeitpunkt Bilder zur Veranschaulichung. Im Wesentlichen besteht ein LARP-Schild aus einem Kern der mit Schaumstoff, Latex und einer Schutzschicht überzogen ist.

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Teil 1: Der Holz-Kern

Aufbau der einzelnen Holzschichten Anstatt den Kern des Schildes auf Teilen einer Regetonne zu machen (wie es oft üblich ist), wollte ich einen aus Holz. Die Regentonne hätte zwar schon eine Wölbung aber Holz gefiel mir besser. Wie in der Anleitung beschrieben, besteht der Kern des Schildes aus mehreren verleimten Sperrholzplatten. Ich verwendete Pappelsperrholz, was man im Baumarkt im DINA2-Format zu einem fairen Preis bekommt. Die Platten sind auch schön dünn (3 bis 4 mm) so dass sich mehrere ohne Probleme übereinander legen lassen. Bei jeder Schicht sollte die Faserrichtung um 90 Grad gegenüber der vorherigen gedreht liegen. Das gibt dem Kern mehr Stabilität und verhindert das Verziehen. Allerdings besteht das Problem, dass das Schild länger als DINA2 ist. Jede Schicht muss also aus mindestens zwei Teilen bestehen was die Anordnung und das Verleimen etwas erschweren. Man sollte darauf achten, dass die Schnittkanten der Einzelteile von den einzelnen Schichten nicht zu sehr übereinander liegen ansonsten hat man dort eine schwache Stelle an der das Schild brechen könnte. Ich habe versucht auch die Schnitt-Reste zu verwenden um möglichst wenig Verschnitt zu haben.

Die Herausforderung besteht darin das Holz zu biegen. Dazu muss es zuerst gewässert werden. Das habe ich einfach in meiner Badewanne gemacht. Die Bretter waren etwas breiter als die Wanne also habe ich die Bretter einfach in die Wanne gelegt und in der Mitte einen Holzbalken oben drauf gepackt. Die Wanne habe ich mit etwas Wasser gefüllt und auf den Holzbalken zwei Eimer mit Wasser gestellt. So habe ich das einige Stunden weichen lassen und danach das Wasser abgelassen. Nach einigen Stunden habe ich das Holz mit einem Balken in der Mitte und zwei kleinen Spanngurten (ohne Ratsche) vorgebogen. An den Kanten habe ich ein Holzprofil verwendet damit der Druck der Gurte gleichmäßig verteilt wird, sonst gibt es Wellen. Dieses Konstrukt nahm ich auch für das Verleimen, allerdings hier Spanngurte mit Ratsche im Einsatz weil man mit denen den Zug erzeugen kann den man braucht um 5 Schichten Holz in Form zu halten.

Konstruktion zum Biegen und Verleimen Wässern und Vorbiegen des Holzes in der Wanne Stärkeres Vorbiegen der noch feuchten Holzteile

Verleimen der einzelnen Schichten, hier aber noch ohne Seitenprofile. Auf die Idee kam ich später. Verleimen in der Nahaufnahme Beim Verleimen beginnt man mit den ersten beiden Schichten und verklebt am besten die Einzelteile nacheinander und nicht in einem Rutsch. Wichtig ist daß die Teile nicht feucht sind, sonst hält der Kleber nicht. Als Kleber verwendete ich Pattex Compact weil der keine Fäden zieht. Am besten man kauft gleich eine ganze Dose, das spart Geld gegenüber den einzelnen Tuben. Man streicht die Holzteile grossflächig ein, an den Rändern sollte man mit einer Tube zusätzlich eine Klebespur ziehen. Danach legt man die Teile aufeinander und bringt sie mit dem Balken und den Spanngurten in Form. An den Kanten sollte man zusätzlich mit Klammern oder Schraubzwingen arbeiten damit dort eine sichere Verklebung gewährleistet ist. Das macht man nun Schicht für Schicht bis alle fünf Schichten übereinander sind. Dann schneidet man den Rohling mit einer Stichsäge in gewünschte Form.

Probleme mit der Verleimung Ich bemerkte dass bei den Kanten an einigen Stellen die Verklebung nicht sauber war. Es gab kleine Lücken zwischen den Schichten. Ich wollte nun aber das ganze Schild nicht wieder auseinander nehmen oder riskieren dass es schnell kaputt geht. Also habe ich kurzerhand die Schichten mit einander verschraubt. Dazu habe ich kleine Schlauben verwendet die so lang waren wie das Schild dick ist. Man kann auch längere nahmen, sollte dann aber die Spitzen auf der anderen Seite abschleifen. Sind die Schrauben zu kurz, werden nicht alle Schichten verschraubt. Wichtig ist abwechselnd von vorne und hinten zu verschrauben. Somit werden alle Holzschichten mindestens über die mittlere Schichten zusammengehalten. Zuerst habe ich die Kanten verschreubt und dann noch einige Schrauben über die Schildfläche verteilt. Mit den Schrauben machte das Schild einen richtig stabilen Eindruck und konnte mich sogar oben auf die Wölbung stellen. Wenn man sich beim Verkleben geschickter als ich anstellt, kann man auf die Schrauben verzichten.

Zuerst werden die Ränder verschraubt Verschraubung in der Nahaufnahme Der fertige Rohling

Den fertigen Holzkern sollte man nun noch mit inem Lack versiegeln. Ich habe Yachtlack verwendet, weil der auch wasserfest ist und somit alles schön abdichtet. Allerdings habe ich erss mit dem Lackieren begonnen nachdem ich die Schrauben für die Riemen fertig hatte.

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Teil 2: Riemen und deren Befestigung

Da man das Schild auf dem Rücken tragen können soll, habe ich zwei grosse Riemen (wie bei einem Rucksack) gefertigt. Für das Führem im Kampf habe ich zwei kleinere Riemen gefertigt. Einen Holzgriff, der eine bessere Führung des Schildes ermöglicht, habe ich nicht verwendet damit ich ihn dann nicht später im Kreuz habe. Die Riemen habe ich aus dicken (0,9 mm) Bekleidungleder gemacht. Ich habe einen Lederstreifen genommen, ihn zweimal umgeschlagen und an der offenen Kante vernietet. An den Enden habe 14 mm Ösen eingeschlagen um die Riemen mit dem Schild zu verbinden.

Rohblende und nötiges Werkzeug Um die Riemen mit dem Holzkern zu verbinden, habe ich Schlossschrauben (M6 40mm) verwendet. Da diese eine flache runde Kappe haben, können die ruhig auf der Außenseite herausgucken ohne eine Gefahr für andere darzustellen. Zuvor habe ich aber die für mich perfekte Position für die Haltepunkte der Riemen ermittelt und dort entsprechen Löcher ins Schild gebohrt. Mit den Schrauben hatte ich bereits die Erfahrung gamacht, dass sie sich beim Verschrauben mit einer Mutter trotz ihres rechteckigen Schafts im Holz mitdrehen. Fertige Blende, Schraube, Unterlegscheibe und Pattex Um das zu verhindern habe ich kleine 4x4 cm grosse Bleche genommen und in der Mitte ein rechteckiges Loch reingeschlagen. Das Loch ist so gross wie der rechteckige Schaft der Schlossschrauben. Somit können die sich nicht mehr mitdrehen. Die Bleche habe ich leicht nach außen gewölbt damit die Ränder plan anliegen. Die Bleche wurden vor dem Verschrauben mit Pattex bestrichen. Dann habe ich einfach die Schrauben mit einer Unterlegscheibe und Mutter auf der anderen Seiter durch das Schild verschraubt. Als Mutter sollte man die Variante mit dem Plastikeinsatz nehmen, damit diese sich nicht lösen können. Die Schrauben wurden noch etwas gekürzt so dass noch eine zusätzliche Mutter mit einer Unterlegscheibe Platz haben. Vorsicht: Beim Kürzen der Schrauben entstehen scharfe Grate die man mit einer Feile oder Sandpapier glätten sollte.

Schlossschreube mit Blende auf der Aussenseite Verschraubte Schlossschreube auf der Innenseite Schild auf der Aussenseite

Das Verbinden der Riemen mit dem Schild ist relativ simpel. Man führt das Ende der Schraube durch die Öse des Riemens. Danach legt man eine ausreichend grosse Unterlegscheibe darüber und fixiert das ganze mit einer Mutter. Ich verwende dazu Muttern mit einem runden Kopf. Allerdings weiß ich noch nicht ob ich doch lieber andere verwende. Der Nachteil der abgerundeten Muttern ist die größere Bauhöhe was dazu führt daß ich die Muttern mitunter im Kreuz habe.

Schild mit allen Riemen Verschraubter Riemen Loser Riemen

Ich habe die Riemen wieder entfernt aber die Schlossschreuben drinnen gelassen. Nun habe ich begonnen das Schild in diesem Zustand zu lackieren. Die Schrauben und Bleche habe ich drin gelassen damit diese auch gleich durch den Lack versiegelt werden. Die Gewinde der Schrauben habe ich mit Kreppklebeband vor dem Lack geschützt.

Lackierte Vorderseite Lackierte Rückseite

Nach dem Trocknen des Lacks, ist der Holz-Kern bereit mit Schaumstoff beklebt zu werden.

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Teil 3: Die Schaumstoff-Polsterung

Schaumstoff war für mich als Material noch relativ neu. Bis jetzt hatte aich ausschließlich mit "harten" Materialien wie Holz oder Metall gearbeitet. Ich hatte zwar schon kleine Versuche mit Schaumstoff gemacht, die aber nicht so gut liefen. Da auf der Außenseite die Köpfe der Schlossschrauben herausguckten, entschied ich mich zuerst eine dünne Schicht (5mm) Schaumstoff aufzutragen die an den enstprechenden Stellen Löcher hat. Somit gibt es später keine Huckel auf der Oberfläche. Als Material für die erste Schicht habe ich eine Schaumstoff-Isomatte verwendet. Isomatten sind weicher als der LARP-Schaumstoff. Preislich nehmen sich die beiden Materialien aber nicht viel. Isomatten haben auch den Vorteil daß sie größer sind als die üblichen Schaumstoffmatten für Polsterwaffen. Als Kleber habe ich wieder Pattex verwendet. Hier sollte man (wie auf dem Eimer oder der Tube beschrieben) beide Teile (Holzkern und Schaumstoff) zu bestreichen und kurz trocknen zu lassen. Erst dann sollte man den Schaumstoff aufbringen. Zum Glattstreichen habe ich einen Holzklotz genommen. Das lässt man nun trocken und schneidet danach mit einem scharfen Messer die Ränder in Form.

Erste Schaumstoffschicht auf dem Holzkern Löcher für die Schraubenköpfe Ansicht von der Rückseite Der überflüssige Schaumstoff wurde entfernt

Als zweite Schicht verwendete ich Schaumstoff für Polsterwaffen (10 mm). Leider haben diese Matten nur eine Grösse vom 100x50 cm. Weil diese Schicht um die Kanten des Holzrohlings herum geführt werden sollte, sind 50cm zu schmal. Also musste ich zwei Matten quer verwenden. Ich habe die Matten so geschnitten dass sie den Holzkern um etwa 10cm an den Rändern überragen. Die obere Matte entpuppte sich fast als Katastrophe. Ich hatte relativ viel Pattex genommen und klebte die erste Matte quer auf die erste Schaumstoffschicht. Das liess ich etwa 30 Minuten liegen. Beim Glattstreichen bemerkte ich merkwürdiges Knistern was auf Lufblasen hinwies. Also versuchte ich nochmal die zweite Schicht abzulösen, was aber die erste Schicht gleich mit ablöste. Das Lösungsmittel des Klebers hatte anscheinend auch die erste Schicht nochmal angelöst. Ich konnte das gerade noch retten in dem ich die erste Schicht bis zur Mitte des Schildes abzog und neu verklebte. Der Kleber hatte den Schaumstoff der ersten Schiht auch noch gedehnt, so dass ich die Ränder erneut schneiden musste. Danach folgte dann die erste Matte der zweiten Schicht. Die zweite Matte lief mit den Erfahrungen wesentlich besser. Zum Glattstreichen habe ich wieder einen Holzklotz verwendet.

Erste Schaumstoffschicht auf dem Holzkern Löcher für die Schraubenköpfe Ansicht von der Rückseite Der überflüssige Schaumstoff wurde entfernt

Nun galt es als nächstes die zweite Schicht um die Kanten des Schildes herum zu führen und zu verkleben. Wichtig ist dass der Schaumstoff sowohl an der Holzkante als auch auf der Rückseite sauber verklebt wird. Aufgrund der Dicke kamen meine Klammern an ihre Grenzen. Wieder einmal erwiesen sich die kleinen Spanngurte als praktisch. Zuerst drehte ich das Schild mit der Vorderseite nach unten. Bog testweise den Schaumstoff herum und schnitt Aussparungen für die Schrauben der späteren Riemen hinein. Dann bestrich ich die zu klebenden Abschnitte mit dem Kleber ein (Wichtig: Schaumstoff und das Holz). Das ganze fixierte ich dann mit den Spanngurten (die den Schaumstoff an die Holzkante drückten) und kleinen Holzklötzchen (die den Schaumstoff auf die Rückseite pressten). Das ließ ich etwa 9 Stunden trocknen. Das Kleben an den geraden Flanken war relativ simpel weil die Spanngurte einfach um das Schild herumgeführt wurden. An der oberen und den gewölbten Kanten war das schon schwieriger. Teilweilse behalf ich mich mit einem quer gespannten dritten Spanngurt. Die Spanngurte sollte man keinesfalls direkt auf dem Schaumstoff ruhen lassen, weil diese sonst Abdrücke verursachen. Ich habe zusätzlich Scheumstoffreste untergelegt. Auf der Rückseite des Schildes musste ich in den Schaumstoff an den Ecken und Wölbungen entsprechende Keile herausschneiden. Sonst wäre eine saubere Führung ohne Verwerfungen und Wellen nicht möglich gewesen. Vermutlich wäre die Spanngurt-Konstruktion nicht nötig gewesen wenn ich mich zur Abwechslung an die Pattex-Hinweise gehalten hätte.

Die flachen Seiten werden verklebt Die flachen Seiten sind verklebt Probe für die runden Kanten Jetzts wirds ernst Ansicht von der Rückseite Ansicht von vorne

Auf der Vorderseite habe ich dann wieder eine weitere Schicht des dünnen weichen Schaumstoffes aufgebracht. Somit sollte die flache Seite genügend Polsterung besitzen. Aber die Kanten waren bei weitem noch nicht genug gepolstert. Das sind die kritischen Stellen des Schildes wo die SL (Spielleitung) zurecht genauer hinguckt.

Die Form wird nachgezeichnet Kleben und gut glatt streichen Ränder getrimmt

Ich habe einen Streifen weichen Schaumstoff (Isomatte) mit etwa 10mm Dicke am Rand entlang geklebt. Mit der Pattex-Mehode waren dann auch keine Gurte mehr nötig. Als der Kleber trocken war, habe ich mit einem scharfen Dämmstoff-Messer den Streifen so getrimmt, dass die Übergänge zum Schild fliessend sind. Als letzte Schicht habe ich einen etwa 16 cm breiten Streifen des 10 mm Schaumstoffs entlang des Randes geklebt. An der Vorder- und Rückseite habe ich wieder entsprechende Schnitte gesetzt damit der Schaumstoff der Schildform anpasst werden kann. Leider bemerkte ich beim Kleben des Streifens, dass sich auf der Rückseite die umgeklebte Schaumstoffschicht bereits abzulösen begann. Kurzerhand habe ich dann Nägel mit sehr breiten Köpfen gekaut und die erste Schicht festgenagelt. Die Nägel werden duch den Schaumstoff-Streifen verdeckt und knnen niemanden verletzen. Die Nägel müssen aber kürzer sein als der Holzkern dick ist.

And der flachen Seite ist es noch einfach An der Ecke wird schwieriger Die Nägel sollen die erste Schicht endgültig fixieren Den Kleber gut antrocknen lassen Jetzt fehlt noch die Spitze Entsprechende Zwischenräume reinschneiden Vorne ist es nun fertig Hinten fehlt noch die Spitze

Auf der Vorderseite hat das Schild einen erhöhten Rand, so wie ich ihn haben wollte. Zu allem Überfluss gab dann langsam meine Digitalkamera den Geist auf. Deshalb sehen einige Bilder etwas merkwürdig aus.

Das Schild im Querschnitt Fertiger Rohling von vorne Und von hinten

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Teil 4: Das Finish

Zuerst galt es die Ritzen, Löcher und Spalten im Schaumstoff mit Latex auszufüllen damit die späteren Latex-Schichten möglichst glatt werden. Das Verfüllen geht am besten mit einer Plastikspritze. Damit lässt sich das flüssige Latex sehr gut dosieren. Nach jedem Gebrauch sollte die Spritze gründlich mit Wasser gereinigt werden damit diese nicht vom Latex verstopft wird. Das Verfüllen mit Latex braucht einige Durchläufe damit es nicht hinausläuft und durchtrocknen kann.

Die erste Ritzen werden versiegelt An den Rundungen ist es besonders knifflig Nun die andere Seite Der Übergang vom Schaumstoff zum Holz muss auch verschlossen werden Manchmal muss das Schild in eine geeignete Lage gebracht werden

Nach dem Verfüllen ging es an die Latexbeschichtung. Ich hatte von Anfang an mit einem Latex-Farb-Gemisch begonnen anstatt die Farbe am Schluß aufzutragen. Dazu habe ich das Latex im Verhältnis 1:1 mit wasserverdünnbarer Holzlasur (mit Umweltengel) gemischt. Man kann natürlich auch Latexfarben verwenden. Der Mittelteil der Vorderseite sollte rot werden. Aufgrund des schwarzen Schaumstoffs waren etliche Schichten nötig damit ein halbwegs gleichmäßiges Rot entstand. Danach wurde die Umrandung in Schwarz bestrichen.

Die Latexschichten sehen am Anfang heller aus Etliche Schichten später Nun ist der Rand an der Reihe Die Rückseite nicht vergessen

Das Schild sollte vorne am Rand goldene Nieten besitzen. Dazu habe ich mit Moosgummibälle (12 mm) besorgt und diese halbiert. Da Metallpartikel Gift für Latex sind und zum berüchtigten Latex-Krebs führen können, probierte ich etwas anderes. Ich kaufte goldenen Bastelglitter (der hoffentlich nicht aus Metall ist) und mischte diesen mit Latex. Nach einigen Schichten enstand ein schöner goldener Glanz.

Probeliegen der Nieten Die ersten Schichten vom Latex-Glitter-Gemisch Die fertigen Nieten

Vorne auf dem Schild sollte das Zeichen unseres Ordens prangen. Anstatt es nur aufzumalen, sollte es sich von der Oberfläche absetzen. Deshalb beschloss ich es aus 5 mm dickem Schaumstoff zu fertigen. Ich druckte mir eine Vorlage auf Papier und überlegte dann wie ich die Vorlage auf den Schaumstoff übertragen sollte. Ausschneiden ging nicht weil es zu filigran war. Also stach ich mit einem stumpfen PDA-Stift durch das Papier entlang der Linien. Leider waren die Löcher im schwarzen Schaumstoff kaum zu sehen. Deshalb experimentierte ich mit etwas Mehl was zwar nicht optimal war aber genügte. Dann habe ich mit der gelöcherten Schablone auf dem Schild mit einem Filzer einige Punkte gesetzt um die Lage des Logos zu markieren.

Der Schmaustoff eingestaubt mit Mehl Man kann die Punkte erkennen Die Schablone und das Resultat beim Probeliegen

Nun klebte ich das Logo und die fertigen goldenen Nieten mit lösungsmittelfreihen Pattex auf das Schild. Der Kleber ohne Lösungsmittel ist weniger aggressiv und besser für das Latex. Das Logo habe ich dann noch mit schwarzer Latex-Farb-Mischung bestrichen. Dann kamen zwei Schichten Latex-TopCoat-Schutzlack. Damit verschwand auch wieder matte Belag auf dem Latex.

Logo und Nieten sind nun festgeklebt Das Schild beim finalen Lackieren

Am Schluss habe ich die Innenseite des Schildes mit dünnen Nappa-Ross-Leder beklebt. Auch hier kam wieder der lösungsmittelfreihe Kleber zum Einsatz. Dann fehten nur noch die Riemen und fertig.

Das Leder für die Rückseite wird zugeschnitten Die Einkerbungen brauchen besondere Behandlung Der Lederbezug ist nun fertig Jetzt nur noch die Riemen dran

Damit war das Schild bereit für den Einsatz.

Das fertige Schild

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Fazit

Für den ersten Versuch ein Schild zu bauen, ist es ganz gut gelungen. Ich habe eine Menge Erfahrung gesammelt beim Biegen des Holzes, beim Kleben des Schaumstoffs und bei der Verarbeitung von Latex und dessen Versiegelung. Ich habe eine Menge Lob für das Schild erhalten auch wenn es teilweise als "schwer" bezeichnet wurde.

Das Schid hat mittlerweile zwei Cons auf dem Buckel und hat bis jetzt gut gehalten. Es scheint robust genug zu sein um Gegner auf Abstand zu halten und auch eine anstürmende gegnerische Schildreihe aufzuhalten. Ich musste nur ab und zu einige Stellen mit dem Schutz-Lack nacharbeiten. Auch die Moosgummibälle haben alle gehalten, dabei hatte ich Bedenken daß diese zuerst abfallen. Der Riemen wo die Hand drinsteckt ist zu eng und bietet zu wenig Halt um das Schild z.B. über dem Kopf zu halten. Da werde ich wohl noch was machen müssen. Desweiteren habe ich an der Spitze des Schildes einen Streifen Leder aufgeklebt. Ich stelle das Schild auch gerne mal ab. Steiniger und sandiger Boden tut dem Latex nicht so gut, deshalb zum Schutz der Lederstreifen.

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Materialliste

Auch wenn dieser Artikel nicht unbedingt als Bauanleitung gedacht ist, möchte ich dennoch nicht eine Materialliste vorenthalten:

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Zuletzt modifiziert: 18.08.2014 Created with Vim